Der Flughafenbetreiber Fraport ist bei der Weltbank mit seiner Schadenersatzklage im Streit um ein gescheitertes Terminal-Projekt auf den Philippinen abgeblitzt. Das Schiedsgericht der Weltbank habe sich für nicht zuständig erklärt, teilte das Unternehmen mit. Fraport prüfe nun die Entscheidung und sein weiteres Vorgehen. An der Börse lag die Fraport-Aktie zu Handelsbeginn knapp fünf Prozent im Minus.
Fraport hatte mit der vor vier Jahren erhobenen Klage Schadenersatzforderungen von rund 450 Mio. Dollar (rund 330 Mio. Euro) geltend gemacht. In der Auseinandersetzung geht es um ein Terminal am internationalen Flughafen von Manila, das Fraport gemeinsam mit einem Konsortium gebaut hatte und betreiben wollte. Nach der Fertigstellung hatte die Regierung der Projektgesellschaft Piatco, an der Fraport 30 Prozent hält, wegen strittiger Verträge keine Betriebserlaubnis erteilt und das Terminal beschlagnahmt.
Die ursprünglich für 2002 geplante Inbetriebnahme musste die Regierung nochmals verschieben, nachdem ein Teil der Decke der Ankunftshalle eingestürzt war. Nun soll das auf 13 Mio. Passagiere pro Jahr ausgelegte Terminal bis zum Jahresende in Betrieb gehen.
Fraport hatte in dem Streit im Herbst vergangenen Jahres 29 Mio. Dollar von der Regierung der Philippinen erhalten, die Klage bei der Weltbank aber aufrechterhalten.
Nach dem Scheitern der Klage bei der Weltbank sind Fraport zufolge noch Verfahren in Manila und Singapur anhängig. Damit wolle die Betreibergesellschaft Piatco eine angemessene Entschädigung erstreiten. In Singapur hatte das Konsortium das Internationale Handelsgericht eingeschaltet und fordert dort 565 Mio. Dollar (420 Mio. Euro).
Negative Auswirkungen auf die Bilanz muss Fraport nicht mehr fürchten. Bereits 2001 und 2002 sei das gesamte Engagement für das Terminalprojekt in Manila abgeschrieben worden, erklärte das Unternehmen.
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