20.7.07

Entführter italienischer Priester auf Philippinen frei

Ein auf den Philippinen entführter italienischer Priester ist knapp sechs Wochen nach seiner Verschleppung wieder frei. Das teilte der italienische Ministerpräsident Romano Prodi am Donnerstag in Rom mit. Zu den Umständen der Freilassung des 57-jährigen Missionars Giancarlo Bossi machte er keine Angaben. Der aus Mailand stammende katholische Geistliche war am 10. Juni von Bewaffneten in der Provinz Zamboanga Sibugay verschleppt worden.

16.7.07

Vier Tote bei Amoklauf auf den Philippinen

Ein kranker Mann ist auf den Philippinen auf dem Weg zum Krankenhaus ausgerastet und hat vier Menschen erstochen. Er flüchtete anschließend, wie die Polizei am Sonntag berichtete. Der Mann aus Cebu, rund 600 Kilometer südlich von Manila, habe über Unwohlsein geklagt und wollte ins Krankenhaus gehen, berichtete die Polizei.

Ohne Vorwarnung ging er jedoch plötzlich auf seine Frau und seine Schwägerin los und erstach die beiden Frauen. Nachbarn alarmierten den Dorfvorsteher, der versuchte, den Täter zu beruhigen, aber ebenfalls erstochen wurde. Anschließend tötete der Mann die Frau des Dorfvorstehers. Die Polizei löste eine Großfahndung aus.

13.7.07

Wellen behindern Suche nach Opfern

Gefährlich hohe Wellen und schlechtes Wetter haben auf den Philippinen am Freitag die Suche nach Opfern der gekenterten Fähre erschwert. Taucher hätten in dem Wrack, das halb versunken rund 500 Meter vor der Küste liegt, weitere Leichen gefunden, sagte ein Armeesprecher. Wie viele es sind, konnte er nicht sagen. Der Wellengang mache eine Bergung unmöglich. Unterdessen stieg die Zahl der an Land geschwemmten Todesopfer auf 15. Nach dem Schiffsunglück rund 200 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila waren den Angaben zufolge 129 Menschen gerettet worden.

Wie viele Passagiere an Bord waren, blieb auch 36 Stunden nach dem Unglück unklar. Nach Angaben des Kapitäns, der überlebte, hielten sich auf der Fähre 256 Männer und Frauen auf. Das war genau die Zahl, für die das Schiff zugelassen war. Die Küstenwache ging von weniger Menschen aus.

12.7.07

Bischöfe kritisieren Gesetz

Die Bischofskonferenz des Landes hat gestern von der Regierung eine Revidierung des neuen Antiterror-Gesetz gefordert. Das Gesetz, welches am Sonntag in Kraft treten soll, würde „Panik und Unsicherheit in der Bevölkerung“ hervorrufen. Die Definition von „terroristischen Aktivitäten“ sei in diesem Dokument sehr weit gefasst, wodurch die Regierung und das Militär praktisch unbegrenzte Freiheiten hätten. Gemäß Artikel 3 des Textes sind „terroristische Aktivitäten“ alle Aktionen, „die Panik außerhalb der Normalität verursachen“.

Massaker bei Suche nach Priester

Auf den Philippinen sind zahlreiche Soldaten bei der Suche nach einem entführten Priester getötet worden. Bei dem achtstündigen Gefecht auf der südphilippinischen Insel Basilan starben 14 Soldaten, zehn von ihnen wurden enthauptet. "Die Täter waren eine gemischte Truppe aus MILF, Abu Sayyaf und gesetzlosen Elementen", sagte General Ramiro Alivio. Der Sprecher der Unabhängigkeitsbewegung "Moro Islamic Liberation Front" (MILF), Eid Kabalu, bestätigte, dass seine Rebellen an der Schießerei beteiligt waren. Vier von ihnen seien ebenfalls getötet worden. Zugleich bestritt er, an dem Massaker schuld zu sein, auch habe die MILF keine Kontakte zu den Extremisten von Abu Sayyaf.

Die Soldaten waren auf der Suche nach Giancarlo Bossi, einem Priester aus Italien, der vor einem Monat nahe der südphilippinischen Stadt Zamboanga verschleppt worden war. Er wird seitdem vermisst. "Meine Gedanken sind jeden Tag bei ihm", sagte Papst Benedikt XVI. am Montag. Laut Militär lagen Geheimdienstinformationen vor, nach denen der Priester auf Basilan gefangen gehalten wird. Auf der Insel, die vor Zamboanga liegt, suchten ihn am Dienstag 80 Soldaten vergeblich. "Unsere Truppen kamen auf dem Rückweg zur Kaserne mit ihren Lkw im Schlamm nur langsam voran. Plötzlich hagelte es Schüsse. Es war eine tückische Attacke", sagte General Alivio. Etwa 300 Bewaffnete hätten angegriffen. MILF-Sprecher Kabalu gab den Soldaten die Schuld: "Es kam zu dem Feuergefecht, weil sie in unser Gebiet eindrangen, ohne dies mit der MILF-Führung abzusprechen, was in der Waffenstillstands-Vereinbarung verabredet ist." Leichen seien von "unbekannten Gruppen" enthauptet worden. "Und mit der Bossi-Entführung haben wir nichts zu tun", sagte Kabalu.

Im Süden der überwiegend katholischen Philippinen lebt die islamische Minderheit des südostasiatischen Inselstaates. Seit Jahrzehnten bekämpfen sich Rebellen und Soldaten. MILF und Regierung vereinbarten 2003 einen Waffenstillstand, der zuvor gehalten hatte.

Die MILF ist in der Vergangenheit nicht durch Entführungen oder Enthauptungen aufgefallen. Die Rebellen befreiten nach eigenen Angaben vor sechs Wochen einen 44-jährigen Kölner, der auf der Insel Mindanao entführt worden war. Die Abu Sayyaf ist dagegen für Grausamkeit bekannt und hat schon oft Menschen entführt und enthauptet.

Hat El Kaida Pater Bossi entführt?

Der italienische Missionar Giancarlo Bossi könnte von der mit El Kaida verbundenen Terror-Gruppe Abu Sayyaf entführt worden sein. Das hatte gestern ein Sicherheitsberater der Regierung in Manila vermutet. Norberto Gonzales sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, ein positiver Ausgang der Entführung sei „weder leicht noch schnell“ zu erreichen. Christen stünden immer mehr im Fadenkreuz islamischer Terroristen, schreibt dazu heute die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“. Der gewöhnlich gut informierte katholische Nachrichtendienst Asianews zweifelt jedoch an der El Kaida-Theorie. Bossi war am 10. Juni entführt worden. Der Papst sagte heute vor italienischen Journalisten, er denke jeden Tag an den Missionar. Das Bistum Mailand veranstaltet morgen gemeinsam mit dem Päpstlichen Institut für Auslandsmissionare (PIME), zu dem Bossi gehört, einen Gebets- und Fasttag. Christliche Friedensbewegungen haben die Regierung in Rom dazu aufgerufen, mit ihren Anstrengungen für die Freilassung des Missionars fortzufahren.

3.7.07

Italienischer Priester im Süden der Philippinen entführt

Unbekannte haben im Süden der Philippinen einen italienischen Priester entführt. Zehn Bewaffnete griffen den Mann auf dem Weg zur Messe in der Nähe des Ortes Bulawan rund 800 Kilometer südlich von Manila auf offener Strasse an.

Sie schleppten ihn zu einem Boot und flüchteten anschliessend, wie die Polizei mitteilte. Verdächtigt werden muslimische Extremisten.

Der Süden der Philippinen wird seit Jahren von Gewalt zersetzt. Muslimische Separatisten kämpfen für Unabhängigkeit auf den überwiegend katholischen Philippinen.

Im Oktober 2001 war ein anderer italienischer Priester dort entführt worden. Eine berüchtigte Verbrecherbande forderte damals Lösegeld. Der Mann wurde nach sechs Monaten von Regierungstruppen befreit.