25.6.06

Philippinen schaffen die Todesstrafe ab

Einen Tag vor ihrem Besuch im Vatikan hat die philippinische Präsidentin Arroyo ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet. In philippinischen Todeszellen sitzen derzeit mehr als 1200 Häftlinge.

Die Häftlinge in den Todeszellen sollen stattdessen künftig eine lebenslange Haft ohne die Möglichkeit einer Begnadigung verbüßen, wie philippinische Medien meldeten. Als tiefgläubige Katholikin ist die philippinische Staatschefin Gloria Macapagal Arroyo eine erklärte Gegnerin von Hinrichtungen. Am Sonntag soll Arroyo von Papst Benedikt XVI. in Rom zu einer Audienz empfangen werden.

Auf den mehrheitlich katholischen Philippinen war die Todesstrafe bereits 1987 abgeschafft, dann aber 1994 wieder eingeführt worden. Allerdings wurden erst von 1999 an Häftlinge mit der Giftspritze hingerichtet. Bis der damalige Präsident Joseph Estrada 2000 ein Moratorium erließ, wurden insgesamt sieben Menschen exekutiert. Auch nach der Amtsübernahme Arroyos ein Jahr später hatte es in dem südostasiatischen Land keine Hinrichtungen mehr gegeben.