27.1.11

Mandaue will Katastrophenzustand ausrufen

Die Zahl der Todesopfer durch Überschwemmungen und Erdrutsche in den letzten Wochen ist auf 75 gestiegen. Die letzten Opfer wurden in Cebu und Agusan del Sur verzeichnet. Die NDRRMC (Nationale Unglücksvermeidungs- und Management Organisation) erklärte als Ursachen der 75 Todesfälle Ertrinken, Erdrutsche, Stromschläge und Unterkühlung. Mindestens 21 Personen gelten noch als vermisst und 13 Personen wurden verletzt. Insgesamt 1.365 Familien bzw. 6.135 Menschen werden noch in 48 Evakuierungszentren versorgt. Mindestens 745 Häuser wurden zerstört und 4.550 beschädigt. Die Sachschäden werden auf 2,025 Millarden Philippinische Pesos geschätzt, inklusive 659,533 Millionen Pesos in der Landwirtschaft und 1,345 Milliarden Pesos in Infrasturktur.

Katastrophenzustand in Mandaue City angepeilt

Inzwischen wird in Mandaue City, einer Provinz von Cebu, in Betracht gezogen, aufgrund der Überschwemmungen in dieser Woche in Teilen von Metro Cebu den Katastrophenzustand auszurufen. Am Dienstag waren in Mandaue City vor allem die Bezirke Tipolo, Subang-daku und Guizo villages von halstiefen Überschwemmungen betroffen.

Die versandeten Bäche Mahiga und Tipolo traten über die Ufer und verschlechterten die Situation in den niedergelegenen Gebieten von Subang-daku, Panagdait, Palace of Justice in Mandaue und dem nahegelegenen Parkmall. Der Unterricht in den Grundschulen wurde ausgesetzt. In Cebu City waren die Umgebungen von SM Mall, White Gold Department Store und Radison Hotel im Bezirk Pinagdait überschwemmt. 254 Fahrgäste im Gebiet SM / Macro steckten fest und vom Marine Reserve-Bataillon Cebu Citys aus der Gefahrenzone gebracht.

25.1.11

Vier Tote bei Explosion in Bus in Manila

Bei einer Explosion in einem Linienbus in Manila sind vier Menschen ums Leben gekommen und mindestens 14 verletzt worden. Die philippinische Polizei geht von einer Bombe aus. Der Bus war im Finanzdistrikt von Makati unterwegs, als sich die Explosion ereignete. Ein Sprengsatz sei wahrscheinlich unter einem Sitz versteckt worden, sagt Manilas Polizeichef. Die Hintergründe sind noch unklar.

7.1.11

Deutsch lernen in Cebu

Deutschunterricht
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Die nächste Prüfung für Deutsch A1, welches u. a. für die Visaerteilung benötigt wird, findet in Cebu Anfang April statt.

Eine gute Möglichkeit, sich auf diese Prüfung erfolgreich vorzubereiten, bietet sich in Einzelunterricht mit einem deutschen Lehrer. Wer bis zur Prüfung Anfang April in Cebu fit in Deutsch sein möchte, sollte sich recht bald anmelden. Die zur Verfügung stehenden Zeiten für Einzelunterricht sind begrenzt.
Mehr Informationen und Anmeldung unter Deutsch lernen in Cebu

25.5.10

Lernen Sie Englisch auf einer tropischen Insel in Ihrem Sprachurlaub

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26.10.07

Arroyo begnadigt Ex-Präsident Estrada


Die philippinische Präsidentin Gloria Arroyo hat ihren wegen schwerer Korruption zu lebenslanger Haft verurteilten Amtsvorgänger Joseph Estrada begnadigt. Regierungssprecher Ignacio Bunye sagte in Manila, Estrada habe zugesagt, kein weiteres politisches Amt mehr anzustreben. Im Gegenzug und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er sechs Jahre unter Haussarrest verbracht habe, sei er gemäß einer Regelung für mehr als 70 Jahre alte Straftäter begnadigt worden.

Ein Gericht in Manila hatte den 70-jährigen früheren Filmstar im September für schuldig befunden, während seiner Amtszeit mehr als vier Milliarden Pesos (63 Millionen Euro) in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben.

Der besonders bei der armen Bevölkerung beliebte Estrada war 1998 mit dem besten Ergebnis in der Geschichte des Landes zum Präsidenten gewählt worden. Im Jahr 2001 wurde er wegen Korruptionsvorwürfen durch einen vom Militär unterstützen Volksaufstand aus dem Amt gejagt. Seine damalige Stellvertreterin Arroyo trat daraufhin seine Nachfolge an.

25.10.07

Arroyo leitet Ermittlungen in ihrer eigenen Schmiergeldaffäre ein


Das philippinische Staatsoberhaupt Gloria Macapagal Arroyo hat die Präsidiale Anti-Korruptionsbehörde mit Ermittlungen beauftragt – und zwar in einem Fall, in dem die Präsidentin selbst eine tragende Rolle spielt.

Provinzpolitiker und Abgeordnete haben behauptet, nach einem Treffen mit Arroyo von einem unbekannten Regierungsbeamten Papiersackerln mit Bargeld erhalten zu haben. Die Summen sollen bis zu 500.000 Pesos (8000 Euro) betragen haben. Philippinische Medien spekulierten, dass sich Arroyo mit dem Geld Loyalität erkaufen wollte.

Denn Arroyo ist in einen Skandal verstrickt: Mit einer chinesischen Breitband-Firma wurde ein staatlicher Vertrag geschlossen, obwohl ein günstigeres Angebot aus den Philippinen vorlag. Den Deal hat Arroyos Ehemann eingefädelt, es sollen Schmiergelder geflossen sein. Das Geschäft wurde inzwischen gestoppt, doch strengen verschiedene Abgeordnete wegen der Affäre ein Amtsenthebungsverfahren gegen die Präsidentin an.

Verärgert und verletzt

Arroyo bestreitet vehement, dass sie wegen des drohenden Amtsenthebungsverfahren irgendwelche Bestechungsversuche unternommen hätte. Vielmehr zeigte sie sich "verärgert und verletzt" über die Anschuldigungen. Der Sprecher der Präsidentin, Ignacio Bunye, sagte, dass die nun eingeleiteten Ermittlungen untersuchen sollen, von wem das Geld für die mutmaßlichen Bestechungen kam. Gleichzeitig meinte er jedoch, dass es sich dabei um eine "Verschwendung von Zeit und Ressourcen" handeln könnte, da sich der Zuständigkeitsbereich der Präsidialen Anti-Korruptionsbehörde auf den Präsidentenpalast beschränke und etwa keine gewählten Abgeordneten umfasse.

Arroyo ist jedenfalls wegen der Affäre in den vergangen Tagen unter Druck geraten. Der Vorsitzende der philippinischen Bischofskonferenz, Angel Lagdameo, sprach von einem "moralischen Bankrott". Drei andere Bischöfe haben den Rücktritt der Präsidenten verlangt. Und katholische Würdenträger kündigten für Ende der Woche eine Demonstration gegen Arroyo an. Die katholische Kirche besitzt auf den Philippinen einen großen Einfluss. Sie war federführend an den Protesten gegen Arroyos Vorgänger, Joseph Estrada, beteiligt, die zu dessen Sturz führten.

22.10.07

Für fünf Wochen war es still im World Wide Web

Am 26. Dezember 2006 erschütterte ein Seebeben den Meeresboden der Luzonstraße südlich von Taiwan. Doch diesmal war es kein Tsunami, der die größten Schäden in der Region anrichtete, sondern eine unterseeische Schlammlawine, die mit einer Geschwindigkeit von 20 km/h nach Süden marschierte und ein Seekabel nach dem anderen knackte. Die Fachleute der nationalen Seekabelgesellschaften konnten an ihren Monitoren verfolgen, wie die Verbindungen reihenweise abbrachen. Nach neun Stunden war endlich Ruhe eingekehrt - eine Totenruhe. Für Zehntausende Unternehmen in Taiwan, China, Hongkong, Singapur, Japan und den Philippinen gab es für etwa fünf Wochen kein World Wide Web mehr. Der Bankenverkehr, das Buchen von Flügen, der E-Mail-Austausch waren nur noch eingeschränkt möglich. Der Schaden ging in die Milliarden Dollar.

Alle Seekabel von Südostasien durch den Pazifik nach Nordamerika gehen durch die Luzonstraße. Wo auch immer dort das Epizentrum eines Bebens liegt, es muss mehrere Kabel treffen. Dementsprechend war die Bilanz: Neun Seekabel wurden beschädigt, es gab 21 Brüche. Elf Kabelschiffe waren sieben Wochen im Einsatz, um die Schäden in Tiefen bis zu 4.000 Meter zu reparieren. Seekabel gibt es seit Mitte des 19. Jahrhunderts. In der damaligen Zeit zeigten sie sich recht störanfällig. Bereits das erste Seekabel, 1850 von Dover nach Calais verlegt, wurde nach drei Tagen von einem französischen Fischerboot zerstört. Obwohl das Verlegen von Seekabeln jahrzehntelang ein Abenteuer für Pioniere war, vergleichbar dem Bau der ersten Eisenbahnlinie durch Nordamerika, umspannte bereits um das Jahr 1900 ein Netz von Seekabeln die ganze Welt. In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts schien diese Technik an ihrem Ende angelangt zu sein. Der Siegeszug der Nachrichtensatelliten begann, die Kabel wurden stillgelegt. Doch mit der Entwicklung der optischen Übertragungstechnik durch Glasfasern setzte ihr großes Comeback ein.

15.000 Kilometer Telefonkabel

Die Technik wurde ständig verbessert, jedes neue Kabel hatte eine höhere Kapazität. Heute sind Seekabel die Hauptträger des internationalen Datenverkehrs, ohne sie wäre das Internet undenkbar. Für die Verlegung, Verwaltung, den Betrieb und die Reparatur aller Telekommunikations-Seekabel im Verantwortungsbereich der Deutschen Telekom AG ist in Deutschland das Competence Center Submarine Cables (CCSC) in Norden, Ostfriesland, zuständig. Als noch nicht alles englisch klingen musste, führte die Gruppe den griffigen Namen „Seekabel-Endstelle“. Die 46 Mitarbeiter sind zuständig für rund 60 Seekabel, von denen elf durch die Keller der zuständigen Stationen ihren Weg nach Nordamerika und Asien beginnen. Letzter Neuzugang war 2001 das „Trans Atlantic Telephonecable No. 14“, - 15.000 Kilometer lang, knapp 1,2 Milliarden Euro teuer, mit 50 Telekommunikationsunternehmen als Investoren. Seekabel sind bis heute anfällig geblieben, trotz Hightech. Obwohl sie im Küstenschelf mit einem Mantel aus Stahldrähten gesichert sind und im Meeresboden eingepflügt werden, können Seekabel durch Anker, Schleppnetze, Seebeben oder Gesteine beschädigt werden. In großen Wassertiefen liegen sie ungeschützt auf dem Meeresboden.

Heinz Stegemann, Experte beim CCSC für Seekabelverlegung und -reparatur, hat in seinem Büro einige Abrissstücke gesammelt: „Das ist mein Horrorkabinett.“ Er kann auf einen Blick erkennen, was die Ursache eines Abrisses war: „Ein harter Bruch deutet auf einen Anker hin, bei langen Schleifspuren, wenn der Stahlmantel aus dickem Draht nach und nach zerquetscht und abgeschert wird, war es ein Schleppnetz.“ Während man im vorigen Jahrhundert Kabel bei einem Schaden einfach stilllegte, repariert man sie heute mit hohem Aufwand. Jürgen Ridder, Leiter des CCSC, rechnet je Seekabel jährlich mit einem „nassen Schaden“, dessen Ursache irgendwo auf See liegt. Die meisten Schadenfälle sind leichterer Art und können von Norden aus behoben werden. „Bei einem modernen Seekabel bekommen die Kunden davon nichts mit, weil sie automatisch umgeroutet werden“, versichert Ridder. „Die Vorbereitung und Überwachung dieser Präventivmaßnahmen läuft ständig“, ergänzt Olaf Zimmermann, Leiter des internationalen Seekabelbetriebs beim CCSC. „Wir warten nicht ab, bis etwas passiert, sondern kontrollieren die Systeme täglich.“

Es herrscht große Nervosität

Ein Schadenfall löst beim CCSC in Norden einen optischen und akustischen Alarm aus, der durch Mark und Bein geht und „große Nervosität auslöst“, berichtet Jürgen Ridder. „Bei einem Alarm geben wir uns maximal zwanzig Minuten für die Bewertung des Problems. Steht dann ein Kabelfehler als Ursache fest, muss innerhalb einer Stunde ein Ersatz geschaltet werden. Erst wenn die Verkehre gerettet sind, sehen wir uns den eigentlichen Fehler an.“ Der erste Schritt ist die sogenannte Kabelfehler-Ortungsmessung. Ein optisches Signal wird an der Abrissstelle reflektiert und läuft zurück. Anhand der gemessenen Zeit lässt sich der Ort recht genau bestimmen. Klingt einfach, ist aber recht kompliziert: „Jedes Seekabel hat einen anderen optischen Koeffizienten“, betont Jürgen Ridder. Die ersten Stunden nach einem ernsten Schadenfall verlaufen in Norden in fieberhafter Hektik, vor allem für Heinz Stegemann, zuständig für Reparaturen auf hoher See. In seinem Büro stapeln sich Karten aller in Frage kommenden Seegebiete. Die wichtigsten Fragen für ihn lauten: Wo genau liegt der Schaden? Um welchen Kabeltyp handelt es sich? Wie ist die Wassertiefe? Wie ist der Meeresboden an der Abrissstelle beschaffen? Welche Geräte und Kabellängen sind für eine Reparatur erforderlich? Und nicht zuletzt: Wie ist die Wetterlage?

Die internationalen Verträge legen exakt fest, dass ein Kabelschiff spätestens 24 Stunden nach dem offiziellen Auftrag auslaufen muss. Um nicht von einem Schaden kalt erwischt zu werden, hat das CCSC ständig die Kabelschiffe „Ile de Bréhat“ und „Léon Thévenin“ gechartert. Sie liegen im französischen Atlantikhafen Brest und können innerhalb weniger Stunden auslaufen. Alle erforderlichen Geräte, von Spezialankern über die verschiedenen Arten von Seekabeln bis zu Tauchrobotern, werden auf dem Schiff oder in Lagerhallen direkt am Kai vorgehalten. Nach einem Alarm lädt die Crew einige Kilometer des betreffenden Seekabels in den Kabeltank des Schiffs und läuft sofort aus. An Bord sind außer der Schiffscrew einige Spezialisten für Kabelreparaturen sowie Heinz Stegemann als Repräsentant der Deutschen Telekom. „Falls das Schiff ohne mich ausläuft, muss ich ein schnelles Boot chartern, um das Kabelschiff im Atlantik einzuholen“, sagt Stegemann.

Fehlersuche auf offenem Meer

Auf hoher See muss zunächst die Abrissstelle gefunden werden. Dazu fährt das Schiff am fraglichen Ort über dem Kabel Schleifen und empfängt über eine im Wasser nachgeschleppte Elektrode spezielle Ortungssignale des Seekabels. Brechen diese ab, ist das Schiff über der Abrissstelle. Die Ortung kann Stunden dauern, oft muss das Schiff zehn, fünfzehn Schleifen fahren. Dann wird ein mit Scheinwerfern und Videokamera ausgerüsteter Tauchroboter hinuntergeschickt. Aufgrund der Aufnahmen lässt sich beurteilen, welcher Typ von Grapnellanker eingesetzt wird. Einer dieser Spezialanker, der auf Rädern montierte „Detrencher“, wird hinter dem Schiff hergezogen, wobei sein Arm durch den Meeresboden pflügt. „Sobald der Anker das Kabel im Griff hat, sendet er ein Signal aus“, sagt Stegemann. Nachdem das Kabel am Meeresboden geschnitten ist, wird zunächst ein Ende hochgeholt und einem Test unterzogen. Man will sicherstellen, ob es bis zur betreffenden Küstenstation funktionstüchtig ist. Dann wird es mit einer Kappe verschlossen, mit einer Boje versehen und wieder auf den Meeresgrund hinabgelassen. Mit Hilfe der Boje kann man es an dieser Stelle - nennen wir sie „A“ - schnell wiederfinden.

Das Schiff sucht jetzt das andere Kabelende, die Stelle „B“. Die Prozedur wiederholt sich entsprechend. Sobald das zweite Kabelende an Bord genommen und den Funktionstest zur anderen Küstenstation bestanden hat, beginnt die eigentliche Reparatur. Sie ähnelt einer medizinischen Operation. „Der Jointer setzt nun das Kabel mit allen seinen Schichten etwa eineinhalb Meter ab. Wenn alle Schichten gelöst sind, sieht das aus wie ein Krater“, erklärt Stegemann. Die vier bis acht Glasfasern im Kern, dünner als ein Haar, liegen nun frei. Das an Bord geladene Ersatzkabel wird ebenfalls von einem Jointer offengelegt. Nun werden die Glasfasern millimetergenau aneinandergeschoben und mit einem Lichtbogen verschweißt. „Das muss extrem sauber, genau und sorgfältig ausgeführt werden“, betont Stegemann. Um die Spleißstelle wird eine Hülse mit einem Drahtgeflecht gelegt. Hat das Kabel normalerweise einen Biegeradius von 2,50 Meter, so kann ein gespleißtes Kabelstück kaum mehr gebogen werden. „Das Glas an dieser Stelle ist sehr spröde“, erklärt Stegemann.

Harte Arbeit bei Sturm und Dunkelheit

Nun beginnt eine komplizierte Prüfung. „Dazu muss der Jointing room im Schiff verlassen werden, die Tür wird aus Sicherheitsgründen verriegelt. Erst wenn wir die Küstenstationen per Fax benachrichtigt haben, darf das Seekabel getestet werden - zunächst optisch, anschließend mit 1000 Volt Spannung.“ Wenn beide Tests erfolgreich abgeschlossen sind, wird die sogenannte Jointing box verschlossen, mit Kunststoff vergossen und geröntgt, um mögliche Luftblasen und eingeschlossene Partikel erkennen zu können. Danach wird die Armierung wiederhergestellt. Eine Verbindung herzustellen dauert in der Regel bis zu 24 Stunden. Danach wird an der Stelle A das an der Boje hängende Seekabelende hochgeholt. Alle Arbeitsschritte wiederholen sich entsprechend, mit dem Unterschied, dass nach dem zweiten Joint das Seekabel wieder aus einem Stück besteht, das über das Schiff läuft. Es wird nun - noch an Bord - von den Küstenstationen aufwendig getestet. Erst wenn beide Stationen den Erfolg melden, kann es abgesenkt werden. Das Kabel, nun etwa um das Eineinhalbfache der Wassertiefe länger, wird am Meeresboden sorgfältig in einem Bogen ausgelegt. Erst nach einem letzten Testlauf werden die Taue gekappt. Das wäre eine Bilderbuchreparatur.

In Wirklichkeit herrscht Dunkelheit, die Fachleute arbeiten im Scheinwerferlicht, es regnet, manches Mal wütet Sturm. „Wenn ein Spleiß fast gesetzt ist und Sturm zieht auf, ist die Stimmung an Bord sehr gereizt“, sagt Ridder. „Dann muss unter Umständen alles aufgegeben werden, weil man den Sturm abwarten muss.“ Ohnehin ist der Stress an Bord hoch, denn der Repräsentant der Betreibergesellschaft überwacht und protokolliert jeden Arbeitsschritt. Eine Reparatur kann sich daher Wochen hinziehen. Sofern genügend Ausweichstrecken zur Verfügung stehen, ist ein Kabelfehler keine Katastrophe. Die Datenverkehre werden allenfalls behindert, aber nicht nachhaltig gestört. Anders ist die Lage, wenn Länder nur ein oder zwei nationale Seekabel zu den internationalen Datenrouten unterhalten. So war Pakistans einziges Seekabel im Sommer 2005 eine Woche lang tot. Vietnam wurde in den vergangenen Jahren mehrmals durch Fischer schwer geschädigt, die Dutzende Kilometer des vietnamesischen Seekabels an Bord hievten, um es als Schrott zu verkaufen - mit Stahl lässt sich mehr Geld verdienen als mit Fischen. Das Verhältnis von Fischern zu Seekabeln bleibt also gespannt, wie seit dem ersten Tag.