31.8.07

KP-Gründer in Utrecht verhaftet

Jose Maria Sison soll Ermordungen angeordnet haben

Der im niederländischen Exil lebende Gründer der Kommunistischen Partei der Philippinen ist am Dienstag in Utrecht verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Jose Maria Sison, die Ermordung von zwei ehemalige Verbündeten auf den Philippinen angeordnet zu haben. Er soll am Freitag einem Richter in Den Haag vorgeführt werden.

Sison gründete auch die Neue Volksarmee (NPA), die einen jahrelangen Guerillakrieg gegen die philippinische Armee geführt hat. Er lebt seit 1987 in Utrecht. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, Sison werde in den Niederlanden vor Gericht gestellt. In dem Verfahren geht es um die Ermordung von Romulo Kintanar und Arturo Tabara im Januar 2003. Zu der Tat bekannte sich damals die NPA.

24.8.07

Vom Luxus der Zahnpasta

Kinder auf den Philippinen leiden so stark unter Karies, dass ihre Entwicklung beeinträchtigt ist. 33 Cent pro Jahr und Kind kostet die Versorgung mit Zahnpasta - doch selbst dafür fließt das Geld nur langsam.

Für Angelino Morales war dieser dritte Dienstag im Juli 2007 der Tag, an dem man zweimal "Schlange machen" musste. Das erste Mal war für den Sechsjährigen wie immer: Aufstellung aller 2570 Schüler der Lapasan Public Elementary School von Cagayan de Oro, Provinzhauptstadt in Nord-Mindanao, zur morgendlichen Flaggenzeremonie auf dem Schulvorplatz - wie immer mit der Nationalhymne. Dann kamen drei weißgewandete Fremde in die Klasse. Man musste wieder Schlange stehen, dieses Mal aber nur eine ganz kurze Schlange. Angelino musste den Mund aufmachen und eine Zahnärztin zählte Zähne und notierte etwas auf einer Karte. Dann bekam er, wie fast alle Kinder, einen Zettel mit dem Rat, er solle zum Zahnarzt gehen. Dann durfte er sich setzen.

"Untersuchung ohne Behandlung ist fast schon unethisch", sagt die deutsche Zahnärztin Bella Monse, die für Schulbehörden auf den Philippinen tätig ist. "Aber was sollen die Schulzahnärzte tun, wenn kein Geld für Zangen, Betäubung und Füllungen da ist?"

Das philippinische Team von der Gesundheitsabteilung erhebt Befunde im Sekundentakt. Anders sind die vielen Kinder nicht zu untersuchen. Es werden Statistiken erstellt, Überweisungsformulare ausgefüllt. Aber wofür? Etwa um Angelino und seine Eltern zu informieren, dass ihr vierter Sohn dringend zahnärztlicher Behandlung bedarf, die aber wegen der Armut daheim nie stattfinden wird? Etwa um im nächsten Jahr festzustellen, dass Angelino nicht nur sieben, sondern jetzt neun zerstörte Milchzähne hat? Wozu Daten, die allenfalls ein Bild nachzeichnen, das bereits deutlich ist?

Im Jahr 2006 brachte Bella Monse die philippinische Schulbehörde mit dem WHO Collaborative Center der Universität Jena zusammen. Frucht der Kooperation: Es entstand eine wissenschaftlich abgesicherte Mundgesundheitsstudie, die repräsentativ für die Philippinen ist. 4000 Sechs- und Zwölfjährige wurden im Inselreich untersucht. Die Daten sollen die Grundlage für Strategien sein, die sich auch ein armes Land leisten kann.

Die Ergebnisse schockierten selbst Insider: 97 Prozent aller Erstklässler haben Karies; durchschnittlich sind neun Zähne bei jedem Kind zerstört - bei durchschnittlich drei Zähnen liegen die Nerven offen. Jedes zehnte sechsjährige Kind hat einen Abszess im Mund. Die bleibenden Zähne sind auch nicht besser erhalten: 80 Prozent aller Zwölfjährigen leiden an Karies, im Durchschnitt hat jeder Jugendliche dieser Altersgruppe drei völlig zerstörte Zähne im Mund. Füllungen gibt es bei Kindern auf den Philippinen so gut wie gar nicht. Ein Fünftel der Kinder gab an, "problems in the mouth" zu haben. Eine große Zahl und dennoch klein, gemessen an den vielen verwahrlosten Kindermündern. Die Erklärung der Diskrepanz: Wer als Kind ständig Zahnschmerzen hat, hält die Pein für normal.

Sie können helfen: Unterstützen Sie private Hilfsleistungen für Bedürftige auf den Philippinen, indem Sie Internet-Dienstleistungen ausführen lassen.

23.8.07

Dengue-Fieber tobt in Asien

Das tropische Dengue-Fieber hat in Kambodscha in diesem Jahr bereits mehr als 330 Menschenleben gefordert. Vor allem Kinder leiden unter der Epidemie.
Dreimal mehr Tote als 2006 – das ist die traurige Bilanz der aktuellen Dengue-Epidemie in Kambodscha. Seit Anfang des Jahres haben sich mehr als 31 000 Menschen mit der Tropenkrankheit angesteckt, sagte Ngan Chantha, Chef des nationalen Programms zur Bekämpfung der Viruserkrankung in Kambodscha. Bis zum Ende der Regenzeit Anfang Oktober könnte sich die Zahl der Opfer noch vervielfachen, denn bis dahin herrschen für die Moskitos optimale Brutbedingungen.

Rasante Ausbreitung in Südostasien

Das Dengue-Fieber hat auch in Singapur, Thailand, Malaysia, Vietnam und Indonesien epidemische Ausmaße angenommen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat Reisende vor der Gefahr gewarnt und Mückenschutz empfohlen.

Laut WHO haben das frühe Einsetzen des Monsuns und eine anschließende Hitzewelle ideale Brutbedingungen für die Aedes-Mücke geschaffen. Das Insekt überträgt die krankmachenden Viren. Zudem fördert das Wachstum der Slums in den asiatischen Großstädten die Plage. Die Aedes-Mücke legt ihre Eier in Wasserpfützen und verbreitet durch ihren Stich die sogenannten Flaviviren, die Erreger des Dengue-Fiebers.

Das Dengue-Fieber ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts die häufigste von Mücken übertragene Virusinfektion weltweit. Einen Impfstoff gibt es nicht. Die Infektion kann ohne Symptome verlaufen oder sich ähnlich wie ein leichter grippaler Infekt äußern. In etwa zehn Prozent der Fälle tritt jedoch hohes Fieber auf. Starke Kopf- und Gliederschmerzen, Muskel- und Gelenkbeschwerden sowie Hautausschlag, Blutungen, Durchfall und Kreislaufversagen können auftreten. Besonders schwer verläuft das Dengue-Fieber in der Regel bei Kindern unter 15 Jahren. Auch eine zweite Infektion mit dem Virus ist lebensgefährlich.

Riskantes Mitbringsel

Dengue-Fieber ist in Deutschland meldepflichtig. Laut RKI stecken sich jährlich durchschnittlich 140 Deutsche damit an. Die meisten deutschen Touristen erkrankten nach einer Reise nach Thailand, Indien, Brasilien, auf die Philippinen, nach Sri Lanka oder Indonesien.

Helfen Sie mit, Dengue-Erkrankte und anderen Hilfebedürftige auf den Philippinen zu unterstützen, indem Sie Web-Dienstleistungen ausführen lassen.

21.8.07

Terminal auf Philippinen: Fraport blitzt bei Weltbank ab

Der Flughafenbetreiber Fraport ist bei der Weltbank mit seiner Schadenersatzklage im Streit um ein gescheitertes Terminal-Projekt auf den Philippinen abgeblitzt. Das Schiedsgericht der Weltbank habe sich für nicht zuständig erklärt, teilte das Unternehmen mit. Fraport prüfe nun die Entscheidung und sein weiteres Vorgehen. An der Börse lag die Fraport-Aktie zu Handelsbeginn knapp fünf Prozent im Minus.

Fraport hatte mit der vor vier Jahren erhobenen Klage Schadenersatzforderungen von rund 450 Mio. Dollar (rund 330 Mio. Euro) geltend gemacht. In der Auseinandersetzung geht es um ein Terminal am internationalen Flughafen von Manila, das Fraport gemeinsam mit einem Konsortium gebaut hatte und betreiben wollte. Nach der Fertigstellung hatte die Regierung der Projektgesellschaft Piatco, an der Fraport 30 Prozent hält, wegen strittiger Verträge keine Betriebserlaubnis erteilt und das Terminal beschlagnahmt.

Die ursprünglich für 2002 geplante Inbetriebnahme musste die Regierung nochmals verschieben, nachdem ein Teil der Decke der Ankunftshalle eingestürzt war. Nun soll das auf 13 Mio. Passagiere pro Jahr ausgelegte Terminal bis zum Jahresende in Betrieb gehen.

Fraport hatte in dem Streit im Herbst vergangenen Jahres 29 Mio. Dollar von der Regierung der Philippinen erhalten, die Klage bei der Weltbank aber aufrechterhalten.

Nach dem Scheitern der Klage bei der Weltbank sind Fraport zufolge noch Verfahren in Manila und Singapur anhängig. Damit wolle die Betreibergesellschaft Piatco eine angemessene Entschädigung erstreiten. In Singapur hatte das Konsortium das Internationale Handelsgericht eingeschaltet und fordert dort 565 Mio. Dollar (420 Mio. Euro).

Negative Auswirkungen auf die Bilanz muss Fraport nicht mehr fürchten. Bereits 2001 und 2002 sei das gesamte Engagement für das Terminalprojekt in Manila abgeschrieben worden, erklärte das Unternehmen.

20.8.07

Blutiger Zusammenstoss

Bei einem blutigen Zusammenstoss mit militanten Islamisten der Terrorgruppe Abu Sayyaf sind am Samstag auf den Philippinen 16 Soldaten gefallen und 40 Rebellen getötet worden.

Erdbeben der Stärke 6,5 vor der Küste der Philippinen

Ein starkes Erdbeben hat am Montagabend die Region der Philippinen erschüttert. Das Beben erreichte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS die Stärke von 6,5. Das Beben wurde um 15.46 (MESZ) registriert.

Das Epizentrum liege zehn Kilometer unter dem Meeresboden und etwa 225 Kilometer südöstlich von Davao auf der Insel Mindanao gelegen. Über etwaige Schäden oder Tsunami-Warnungen war zunächst auf den Philippinen nichts bekannt.

10.8.07

Schwere Unwetter in Vietnam und auf den Philippinen

Nach dem grossen Monsunregen auf dem indischen Subkontinent werden jetzt auch Vietnam und die Philippinen von Unwettern heimgesucht. Bei dem schwersten Tropensturm des Jahres kamen in Vietnam mindestens 34 Menschen ums Leben.

Überflutet wurden vor allem weite Teile der Provinz Ha Tinh in der Mitte des Landes, wie die Behörden mitteilten. Mehrere Bezirke waren wegen Überschwemmungen von der Aussenwelt abgeschnitten. Die Strom- und Telefonverbindungen brachen zusammen. «Das sind die schwersten Überschwemmungen, die ich in meinem Leben gesehen habe», sagte Nguyen Ngoc Giai von der Katastrophenschutzbehörde der Provinz.

Auf den Philippinen verursachte der tropische Sturm «Pabuk» mehrere Erdrutsche. Mindestens elf Menschen verloren nach Behördenangaben ihr Leben. Auf der Insel Mindanao wurden in der Stadt Maco sieben Häuser von Erdmassen verschüttet. In der östlich von Manila gelegenen Stadt Antipolo wurden fünf Kinder lebend aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses gerettet.